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Heimchen, Grillen, Heuschrecken

Heimchen: Klasse Insecta (Insekten), Unterklasse Pterygota (Fluginsekten), Ordnung Ensifera (Langfühlerschrecken), Familie Gryllidae (Grillen), Art Acheta domesticus

Grillen: Familie Gryllidae; im Handel sind meist die Kurzflügelgrille (Gryllodes sigillatus) oder die Mittelmeerfeldgrille (Gryllus bimaculatus) erhältlich

„Heuschrecken“: Im Handel meist Afrikanische Wanderheuschrecke oder Afrikanische Wüstenheuschrecke: Ordnung Caelifera (Kurzfühlerschrecken), Familie Acridiae (Feldheuschrecken), Art Schistocerca gregaria bzw. Locusta migratoria

:!: Eigentlich umfasst der Begriff „Heuschrecken“ die beiden Ordnungen Lang- und Kurzfühlerschrecken und damit alle genannten Arten. Im Handel sind damit jedoch bestimmte Arten gemeint, die das Wort „Heuschrecke“ auch im deutschen Namen tragen (s.o.).

Für alle Heuschrecken gilt:
Je nach Gruppengröße der Mäuse sollte man zum Ausprobieren erstmal 1-2 Heuschrecken mitnehmen. In einem Käfig mit geschlossenem und dichtem Gitter kann man die Heuschrecken aussetzen und von den Mäusen jagen lassen. Hierbei muss man sich allerdings bewusst sein, dass Heuschrecken sehr schnell sind und die Mäuse erstmal verstehen müssen, dass es sich dabei um etwas Fressbares handelt.
Bei Offenhaltung oder eher zögerlichen Mäusen kann man die Heuschrecken für 2-3 Minuten im Gefrierfach schockfrosten: sie werden dabei steif und bewegungsunfähig und können von den Mäusen so leichter gefressen werden. Solche Methoden sind jedoch umstritten, da nicht klar ist, ob man die Heuschrecken damit nicht quält.

Heuschrecken gehören zum Erlebnisfutter, was man selten füttern sollte. Wenn Mäuse Gefallen an diesem Lebendfutter finden, kann man alle 4-6 Wochen (bei kleinen Arten öfter, s.u.) für jede Maus eine mitbringen (vorausgesetzt, die Mäuse bekommen noch anderes Lebendfutter oder Eiweiß über das Hauptfutter).

:!: Um die Heuschrecken etwas vitaminreicher werden zu lassen, kann man sie 2-3 Tage in einer Faunabox mit Obst und Gemüse päppeln, bevor man sie an die Mäuse verfüttert.

Heimchen

:farbmaus:heimchen.jpg Das Heimchen (Acheta domesticus) ist eine Grillenart, die zwei Zentimeter groß wird und mit ihren Flügeln ein sehr lautes, langes Zirpen anstimmen kann. Die männlichen Tiere werben so um ein Weibchen.
Heimchen haben wie alle Grillen zum Springen verlängerte Hinterbeine und ein Paar Fühler, mit dem sie ihre Umgebung wahrnehmen.
Das Heimchen ist ein hemimetaboles Insekt, was bedeutet, dass ihre Larven den adulten (ausgewachsenen) Tieren sehr ähnlich sehen und es zu keinem Puppenstadium während der Entwicklung kommt.

Nährwert von Heimchen:

  • Protein 13 g
  • Fett 6 g
  • Kohlenhydrate 5 g
  • Kalzium 76 mg
  • Eisen 10 mg

Heimchen kann man im Zoogeschäft bei den Futtertieren kaufen. Sie sind eher schwer nachzuzüchten, da sie zur Fortpflanzung 30 Grad Celsius (rund um die Uhr) und eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen und sich nur bei 25 - 30 Grad wirklich wohl fühlen.
Eine eigene Zucht lohnt sich nur, wenn man sehr viele Mäuse hat, die regelmäßig Heimchen fressen, da die Weibchen bis zu 100 Eier legen und die Eiablage ständig erfolgt.
Da man allerdings nur 2-3 der sehr protein- und fettreichen Heimchen pro Maus und Monat verfüttern sollte, ist es ratsam, die Tiere im Zoogeschäft zu kaufen und gleich zu verfüttern bzw. die übrig gebliebenen Tiere in eine Faunabox mit etwas Streu, Haferkleie und Frischfutter zu setzen.
Man kann sie allerdings auch töten und danach im Backofen rösten oder einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen und verfüttern.

:!: Als einheimische Art können entwichene Heimchen gut in der Wohnung überleben, dort weiterhin „singen“ und sich ggf. sogar vermehren. Wer diese Gefahr nicht eingehen möchte, sollte die Tiere sofort nach dem Kauf töten - oder von Vornherein eine andere Art kaufen.

Grillen

Die Kurzflügelgrille (Gryllodes sigillatus) ähnelt optisch und im Verhalten stark dem Heimchen. Sie wird fast genauso lang (knapp 2 cm) und hat eine ähnliiche Farbe, weist jedoch zwei schwarze Bänder auf dem Rücken auf und zirpt weniger laut.
Die Mittelmeerfeldgrille oder Zweifleckgrille (Gryllus bimaculatus) wird mit 3-3,5 cm deutlich größer als Heimchen und Kurzflügelgrille. Sie ist recht anspruchslos, kann jedoch abends laut zirpen.

:!: Beide Arten sind, wenn sie entkommen, bei normaler Zimmertemperatur wenig aktiv und können sich nicht vermehren.

Aufgrund ihrer dem Heimchen ähnlichen Größe gilt die Fütterungsempfehlung für Heimchen (2-3 pro Maus und Monat) auch für die Kurzflügelgrille.
Die deutlich größere Zweifleckgrille sollte entsprechend seltener angeboten werden, ein Exemplar pro Maus und Monat erscheint angemessen.

"Heuschrecken"

:farbmaus:heuschrecken.jpg „Heuschrecken“ bezeichnet hier verschiedene Wanderheuschrecken (s.o.), da diese im Zoohandel häufiger sind als andere Arten. Sie werden stolze 3-6 cm lang, können ausgezeichnet fliegen und kräftig zirpen.

Heuschrecken werden oft in Zoohandlungen in Glasterrarien gehalten, aus denen sie bei Bedarf herausgefangen werden. Meist kann man zwischen großen und kleinen Heuschrecken wählen.

Manchmal stehen auch kleine andere Heuschreckenarten bei den Terrarien zum Verkauf.

Heuschrecken haben: 70 % Feuchtigkeit, ca. 25 % Protein, 5 % Fett.

Sandra Thees 26.08.2006 16:04.