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Abszesse

Im Zuge von am Tier festgestellten Beulen oder Knubbeln stellt sich oftmals die Frage, ob es sich um einen Tumor oder einen Abszess handelt. Kann aufgrund der Vorgeschichte nicht eines von beidem ausgeschlossen werden, ist die Diagnosestellung sehr schwer und kann abschließend nur durch eine Punktion (welche allerdings für das Tier sehr schmerzhaft ist) erfolgen.

Grundlegendes

Als Abszess bezeichnet man abgekapselte Eiteransammlungen im Körper, die durch eine Entzündung und daraus resultierende Einschmelzung von Gewebe entstehen. Neben äußeren Einflüssen wie Verletzungen, Operationen oder auch Spritzen, kann es auch ohne erkennbare Ursache zur Enstehung von Abzessen kommen. Häufig liegt eine Infektion durch Eintrag von Bakterien zugrunde, es gibt aber auch erregerfreie Abszesse.

Allen gemeinsam ist ein den Abszess umgebender Wall aus Granulationsgewebe (Kapsel), der Abwehrzellen des Körpers enthält und eine Ausbreitung des Abszesses verhindern soll. Dieser durchaus sinnvolle Mechanismus bringt allerdings nicht nur positive Aspekte mit sich, sondern erschwert auch die Therapie sehr, indem er verhindert, dass ein systemisch verabreichtes Antibiotikum bis in den Abszess vordringen und dort wirken kann.

Therapie

Häufig wird eine orale Antibiotikagabe dennoch praktiziert um die Gefahr einer Erregerstreuung im Körper zu verhindern, sollte die Kapsel dem Druck des Abszesses nicht standhalten. Sollte dieser Fall ohne antibiotischen Schutz eintreten, sind Infektionen diverser innerer Organe mit schwerwiegenden Folgen für das Tier möglich. Die Wahrscheinlichkeit hierfür und daraus resultierend die Notwendigkeit einer systemischen Antibiose sollten auf jeden Fall mit dem Tierarzt erörtert werden.

Da auf diesem Weg aber vorraussichtlich keine Heilung zu erwarten ist, empfiehlt sich eine lokale Therapie, die häufig in der Spaltung/Eröffnung und Spülung mit desinfizierenden Medikamenten besteht. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass sämtlicher Eiter aus der Wundhöhle entfernt wird und die oberflächliche Wunde lange genug offen gehalten wird um eine erneute Eiteransammlung zu vermeiden.

:!: Aufgrund der dabei für die Maus entstehenden Schmerzen und der Komplexität dieser Prozedur, sollte man dies in jedem Fall einem Tierarzt überlassen.

Sarah Kremeyer 27.09.2006 17:54.