Mausebande Wiki

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Eigenbau-Voliere für max. 9 Mäuse

Kurzübersicht

Es wurde eine Voliere mit folgenden Innenmaßen gebaut:
Breite: 80 cm
Tiefe: 60 cm
Höhe: 120 cm (ohne Füße)

Neben dem untersten Boden wurde eine Etage in der gesamten Grundfläche eingezogen, welche nur mit einer Durchstiegsöffnung versehen wurde. Somit kann die Voliere durch einfache Maßnahmen in zwei vollständig getrennte Kammern abgetrennt werden.

In den genannten Maßen können in dieser Voliere maximal 11 Mäuse leben. Später wurden lediglich 6 Tiere eingesetzt. Hierfür erscheint der gegebene Platz als ausreichend.

Die Voliere wurde als kompletter Eigenbau errichtet. Es wurde kein Regal als Grundlage verwendet.

Der Schwiegigkeitsgrad muß beim Erreichen der angestrebten Perfektion mit „mittel“ bis „hoch“ angegeben werden.

(alle Bilder können mit „klick“ vergrößert betrachtet werden)

Materialliste und Kosten

Beim Kauf der Materialien wurden nicht zwingend die Preise verschiedener Baumärkte verglichen.
Die Materialien wurden zum überwiegenden Teil „just in time“ gekauft.
Es ist davon auszugehen, dass durch gezielten Preisvergleich die Kosten erheblich reduziert werden können.

Folgende Materialien werden benötigt:

Skeletbau (Regalprinzip):
- 4 St. Eckpfosten: 2 x Rechteckleiste 19x60x2400 mm (19,70 €)
- 3 St. Etage: Leimholz Fichte, 3 Böden 800x600x19 mm (26,85 €)
- Verbindung Etage-Pfosten: 12 Breitwinkel 30x30x30 mm (3,48 €)

Stabilisierungsmaßnahmen:
- 2 St. Leimholz Fichte, 800x250x19 mm (ca. 7 €, weiß nicht genau, war noch da)
- Verstrebungen hinten nach vorn: 2 x Rechteckleiste 40x10x2000 mm (6,06 €)

Seiten- und Rückwände:
- Rückwand: Sperrholz Pappel (Zuschnitt) 1195x685x4 mm (6,31 €)
- Seitenwand links: Sperrholz Pappel (Zuschnitt) 1195x635x4 mm (5,84 €)
- Halbwand rechts: Sperrholz Pappel (Zuschnitt) 1195x250x4 mm (2,30 €)
- Rest von den Rechteckleisten aus dem Skeletbau (kostet nix extra)

Türen:
- 4 x Rechteckleiste 30x10x2000 mm (13,56 €)
- Volierendraht, Maschenweite 1 cm, 1,20×1,00 Meter (5,49 €)
- 8 Winkel (4,00 €)
- 4 Scharniere (7,16 €)
- 2 Griffe „Maffe“ von Ikea, Sonderangebot (0,50 €)

Plexi (Hobbyglasplatten, ganze Platte, selber zugeschnitten)
- 1 x 100×50 cm (ergibt 2x Streuschutz vorn) (8,98 €)
- 1 x 50×50 cm (ergibt 1x Streuschutz rechts oben) (4,72 €)
- 1 x 50×25 cm (ergibt 1x Streuschutz rechts unten) (2,21 €)

Lack und Co:
- 1 Dose AquaClou Lack matt (15,38 €)
- Aquarien-Silikon 90g-Tube (6,67 €)

diverses Holz für alles mögliche:
- 2 x Rechteckleisten 30x10x2000 mm (5,12 €)
- 2 x Rechteckleisten 10×10 x2000 mm (4,00 €)
- Zwischenboden Leimholz Fichte 80×50 (2,72 €)
- 2 x Rundholz Buche D=3 cm, L=100 cm (6,18 €)

Beine:
- 4 x Möbelbein, Länge 30 cm, Durchmesser 35 mm, verstellbar (9,60 €)

sonstiges Kleinzeug:
- diverse Schrauben (ca. 200 St. versch. Größen): 8,02 €
- diverse Winkel + Bleche: 11,54 €
- Unterlegscheiben (200 St.): 4,40 €

Summe:
Die gesamte Voliere ohne Einrichtung kostete 197,73 €
Übrig sind jede Menge Schrauben, wenige Holzreste, reichlich Volidraht (in unbrauchbaren Abmessungen) und ein Berg Plexiabfall

Werkzeug

Zum Bau der Voliere wurde folgendes Werkzeug verwendet:

- Akku-Schrauber mit diversen Bits und Holzbohrern
- Elektro-Stichsäge
- Feinsäge und Winkellehre
- Zollstock

Der Aufbau

Schritt 1: Das Grundgestell

Die Eckpfosten lässt man idealerweise direkt im Baumarkt auf exakt gleiche Länge zuschneiden. Ich habe festgestellt, daß die im Baumarkt angebotenen Rechteckleisten nicht genau gleichlang sind. Ein Halbieren gleicher Leisten führt also nicht zwingend zu vier gleichlangen Eckpfosten.

Zunächst werden die 4 Eckpfosten (Rechteckleiste 19x60x1200 mm) mit dem untersten Boden (Leimholz Fichte, 800x600x19 mm) mittels Winkelverbindern (Breitwinkel 30x30x30 mm) verschraubt. Hierbei ist auf eine absolute Rechtwinkligkeit der Konstruktion zu achten. Dies lässt sich am einfachsten mittels eines Anschlagbrettes realisieren, welches durch einen Helfer mittels Geodreieck rechtwinklich angehalten wird.

Als nächstes wir auf gleiche Art die Deckelplatte befestigt.

Zuletzt wird die Zwischenebene eingesetzt und mittels Eckwinkeln befestigt. Die Winkel liegen bei allen Ebenen (mit Ausnahme der Bodenplatte) unterhalb der Etagenböden. Dies lässt sich am einfachsten realisieren, wenn nach Montage der Bodenplatte die gesamte Konstruktion vorsichtig (mind. 2. Personen) umgedreht wird.

Arbeitsaufwand Schritt 1: ca. 1,5 Std

Schritt 2: Stabilisierung

Da die in Schritt 1 errichtete Konstruktion in alle Richtungen sehr instabil ist, mussten Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Zur Erzeilung einer höheren Grundstabilität werden alle Eckpfosten nochmals direkt mit den Etagenböden verschraubt. Hierfür werden durch die Eckpfosten senkrecht Löcher bis in die Etagenböden gebohrt, durch welche dann die Verschraubung mit ausreichend langen Senkkopfschrauben erfolgt.

In Rechts-Links-Richtung erfolgt die Stabilisierung durch Einschrauben von 2 Brettern (Leimholz Fichte, 800x250x19 mm). Die Bretter werden entsprechend dem nebenstehenden Bild von Innen gegen die hinteren Eckpfosten geschraubt.


Die Voliere soll im fertigen Zustand auf der rechten Seite zusätzliche „Fenster“ erhalten, sie wird also nur auf der linken Seite und auf der Rückseite vollständig verkleidet. Daher kann die Stabilität nach Vorn und Hinten nicht allein durch Verschrauben der Seitenwände erzielt werden.

Aus diesem Grunde werden an der rechten Volierenseite unterhalb des obersten und des mittleren Etagenbodens Rechteckleisten (40×10 mm) verschraubt. Die Befestigung erfolgt wieder mittels Breitwinkel-Verbindern (vgl. nebenstehendes Foto)

Zusätzlich wurden die Leisten mit den Etagenböden mittels Holzleim verklebt.

Arbeitsaufwand Schritt 2: ca. 2 Std

Schritt 3: Verkleidungen

Für alle geschossenen Wände wurde Sperrholz Pappel mit einer Materialstärke von 4 mm verwendet. Ein 100prozentig genaues Aufmaß vorausgesetzt können die Einzelteile im Baumarkt nahezu ohne Maßtolleranz zugeschnitten werden. Es wird dringend empfohlen, das Aufmaß erat nach Abschluss der Stabilisierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Zunächst werden die linke Seitenwand und die Rückwand mit dem Grundgestell verschraubt. Hierfür werden in Abständen von maximal 10 cm Verschraubungen mit den Etagenböden und den Eckpfosten vorgenommen. Eine Verschraubung mit dem mittlern Etagenboden wird unbedingt empfohlen.

Die rechte Seite der Voliere soll neben den „Fenstern“ einen geschlossenen Anteil erhalten. Hierfür wird in die linke Seite ein Anschlußpfosten in jede Ebene eingezogen. Der Pfosten wird oben und unten mit dem jeweiligen Querriegel verklebt und zusätzlich mittels Flach- bzw. Winkelverbindern gesichert.

Nach Montage der Anschlußpfosten kann die Sperrholzplatte für den geschlossenen Wandteil aufgemessen und im Baumarkt passgenau zugeschnitte werden. Die Montage erfolgt analog zu den anderen geschlossenen Wandteilen durch Verschrauben mit den Eckpfosten, den Etagenböden und den Anschußpfosten.

Arbeitsaufwand Schritt 3: ca. 3 Std. (ohne Aufmaß- und Zuschnittarbeiten)

Schritt 4: Oberflächenschutz

Um die Oberflächen der Innenseiten in ausreichendem Maße gegen Mäuseurin zu schützen, wurden alle Innenseiten mit sogenanntem "Sabberlack" vierfach gestrichen.

Jeder Anstrich ist vollständig surchtrocknen zu lassen, bevor der Folgeanstrich aufgetragen wird.
Hieraus resultiert, dass der Schritt 4 relativ zeitaufwändig ist. Die effektive Arbeitszeit beträgt etwa 3 Stunden (ohne Trockenzeit).

Die Außenseiten wurden, mit Ausnahme der oberern Fäche (Ablagefläche) nicht gestrichen.

Alle Fugen wurden nach dem Anstrich mittels Aquariensilikon verfugt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Fugen zwar vollständig dicht sind, jedoch möglichst wenig Silikon übersteht (könnte sonst von den Mäusen hearusgezogen werden).

Arbeitsaufwand Schritt 4: ca. 3 Std. (ohne Trocknungszeiten)

Schritt 5: Streuschutz


Um die Voliere später ausreichend hoch einstreuen zu können und gleichzeitig einen Blick auf die Mäuse zu ermöglichen, wurde an beiden Abteilen ein Streuschutz aus Bastlerglas angebracht. Die Glashöhe im unteren Abteil beträgt 28 cm, im oberen Abteil 25 cm.

Da der Streuschutz zum reinigen entfernt werden soll, wurden Führungsschienen aus Holzleisten gemäß nebenstehendem Foto gebaut. Hierfür wurden Holzleisten mit einer Kantenlänge von 1cm x 1cm verwendet, welche auf passende Länge gesägt und dann mittels holzleim mit den Böden bzw. den Seitenwänden verklebt wurden.
Als Gegenseite wurde an die Stirnseitee des jeweiligen Bodens eine Flachleiste 4cm x 1cm geklebt.



Die seitlichen Öffnungen wurden ebenfalls in gleicher Höhe verglast. Da diese Verglasung nicht demontierbar sein sollte,war es ausreichend, das Bastlerglas lediglich mit dem Grundgestell von außen zu verschrauben.
Vorab wurde je eine Querleitste als oberer „Fensterabschluß“ eingeklebt (vgl. Foto).

Arbeitsaufwand Schritt 5: ca. 2 Std.

Schritt 6: Türen

Dem Ergeiz des Errichters ist die Idee zu verdanken, die Türen nicht auf der Innen- oder Außenseite zu vergittern, sondern das Gitter zwischen zwei Rahmen zu setzten. Diese Idee führt zu zwar zu einer Verdoppelung des Arbeitsaufwandes, jedoch war das Ergebnis äußerst zufriedenstellend.

Zunächst ist ein genaues Aufmaß der Türöffnungen erforderlich. Die türen sollen so angeordnet werden, dass die Plexiglas-Streuschutzbereiche nicht von Gitter überdeckt werden. Dies ermöglciht später einen freieren Blick auf das Mäuseleben im Käfig.
Damit die Türen exakt rechtwinklig werden wurden zunächst mittels Gehrungslade von den Rechteckleisten (30x10mm) im Winkel von 45° passende Abschnitte abgesägt. Es wurden pro Tür vier lange und vier kurze, jeweils gleichlange Stücke benötigt. Der Einsatz einer Feinzahnigen Säge ist hierfür unbedingt zu empfehlen.

Aus zwei langen und zwei kurzen Abschnitten wurden nun Rahmen gebaut. Die 45°-Winkel werden hierbei anneinandergelegt, die Schnittstellen werden mit Holzleim bestrichen. Rückseitig werden alle Ecken mit Flachwinkeln verbunden.

Nach gleicher Bauweise wird nun ein zweiter Rahmen gebaut, welcher deckungsgleich zum ersten sein sollte.

An einem der Rahmen werden nach dem Trocknen des Holzleims die Flachverbinder wieder entfernt. Auf die Seite, an der die Flachverbinder montiert waren, wird nun ein passend zugeschnittenes Stück Volierendraht aufgelegt. Der Draht wird so gemessen, daß die Abmessungen etwas kleiner sind als die Rahmenaßenmaße. Obenauf wird nun der andere Rahmen so gelegt, daß die Flachwinkel nach oben zeigen. Dieser wird nun mittels kurzen Schrauben durch das Gitter in den unteren Rahmen verschraubt. Das Gitter wird hierbei festgeklemmt und durch die beiden Rahmen und die Schrauben gehalten.

Beim Verschrauben beider Rahmen ist darauf zu achten, daß das Gitter nicht verrutscht.

Nach dem Verschrauben ist die Tür fertig. Die Innenseite ist die, an welcher die Flachwinkel befestigt sind.
Die zweite Tür wurde auf die gleiche Art gebaut. Außen wurde an beide Türen ein passender, formschöner, stabiler Griff befestigt.

Die Türen wurden mit ausreichend stabilen Möbelscharnieren am Grundgestell befestigt. Hier ist auf eine waagerechte Montage zu achten. Am besten wird zu zweit gearbeitet.

An der Innenseite der Voliere werden Magnetschnapper so befestigt, daß die Flachwinkel an den Türen gegen den Magneten schlagen. Die Türen können somit fest geschlossen werden. Für das Öffnen sind die Griffe jedoch zwingend notwendig, da die Magnetschnapper eine beachtliche Kraft haben.

Die oberhalb der beiden seitlichen Fenster liegenden Öffnungen wurden mit Volierendraht vergittert. Hierzu wurden passende Stücke geschnitten, die überstehenden Drahtstifte wurden (penibel genau) mittels Saitenschneider entfernt, die Schnittkanten mittels Feile entgratet. (sehr zeitaufwendig!)

Die Drahtstücke wurden mit Schrauben und Unterlegscheiben von innen vor die Öffnungen geschraubt. Der Abstand der Schrauben sollte nicht größer als 5cm sein, da sonst spätere Fluchtversuche nicht ausgeschlossen werden können.

Arbeitsaufwand Schritt 6: ca. 4 Std.

Schritt 7: Einbauten

In der unteren Ebene wurden mehrere Tisch-Ebenen eingebaut. Dies strukturiert die untere Ebene recht nett und ist außerdem nützlich, um den Höhenunterschied mittels mehrerer Rampen überwinden zu können. Eine einzelne Rampe wäre viel zu steil.

Im oberen Abteil wurde auf das in Schritt 2 genannte Stabilisierungsbrett eine Halbetage aufgelegt.

Alle Ebenen wurden mit Rampen, Ästen oder Treppen verbunden.