Mausebande Wiki

Milben / Haarlinge/ Flöhe

Farbmäuse können sowohl von verschiedenen Milbenarten als auch von Haarlingen und Flöhen befallen sein. Diese Parasiten ernähren sich von Hautauscheidungen und Blut und sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen.

Symptome

Bei Befall zeigen sich folgende Symptome:

  • Milben sind in der Regel mit bloßem Auge kaum erkennbar!
  • Bei starkem Befall Juckreiz, Hautläsionen (verschorfte Haut), Schuppen, Haarausfall
  • Betroffene Tiere wirken sehr nervös und kratzen sich häufig
  • Flöhe sind als kleine schwarze Punkte im Fell zu erkennen
  • Haarlinge erkennt man als kleine, längliche Parasiten (ca. 1-2 mm groß)

Ein unbehandelter Befall kann im schlimmsten Fall zum Tod durch Stress führen!

Die Absicherung der Diagnose durch einen erfahrenen Tierarzt ist oft notwendig, da ein Laie kaum die verschiedenen Milbenarten erkennen kann. Ebenso kann es zu einem Befall mit der Tropischen Rattenmilbe oder der Roten Vogelmilbe kommen. Diese blutsaugenden, nicht wirtsspezifischen Milben sind sehr hartnäckig in ihrer Bekämpfung, so daß spezielle Behandlungen nötig sind. Weiteres unter Tropische Rattenmilbe, Rote Vogelmilbe. Bitte besprechen sie die einzelnen Schritte nochmals genau mit ihrem Tierarzt.

Behandlung von Milben und anderen Parasiten

Folgende Präparate werden bei Milbenbefall empfohlen :

Stronghold Spot on (Selamectin)

Stronghold wird zum Auftragen auf die Haut als Spot on verwendet.

Dosierung :

Ein Tropfen Stronghold (für Katzen, Katzenkinder oder kleine Hunderassen) reicht pro Maus aus.

:!:Wichtig: Niemals Lösung oral eingeben oder gar spritzen!

  • Stronghold in den Nacken tropfen (1 Tropfen ), dabei das Fell leicht scheiteln
  • Muss bei starkem Befall ggf. nach 3 - 4 Wochen wiederholt werden

:!: Stronghold ist 3 Stunden nach Anbruch der Tube nicht mehr anzuwenden.

:!: Bitte beachten Sie: Stronghold scheint nicht gegen alle Milbenarten zu wirken, insbesondere gibt es Berichte, dass Grabmilben nicht zuverlässig abgetötet werden. Besteht ein solcher Verdacht bei Ihren Tieren, können Alternativpräparate wie Ivomec oder Advocat weiterhelfen.

Frontline- Spray (Fipronil)

Wichtig: KEIN Frontline Spot-On verwenden !

  • Frontline- Spray wird zuerst auf die Hand gesprüht (Handschuhe anziehen), pro Maus ist ein Sprühstoß ausreichend
  • Damit die Maus einreiben
  • :!: Unbedingt darauf achten, Frontline vom Kopf der Maus fernzuhalten, um die empfindlichen Schleimhäute zu schützen

Ivomec (Ivermectin)

Durch frühere falsche und zu hohe Dosierungen kam es zu Berichten über Unverträglichkeiten von Ivomec bei Farbmäusen. Da bestimmte Milben nicht auf Stronghold anzusprechen scheinen, hat sich Ivomec jedoch in einer korrekten Verdünnung auch als für Farbmäuse brauchbar erwiesen.

Leitfaden zur Behandlung mit Stronghold oder Frontline Spray

  1. Alles vorbereiten. Stronghold verdunstet sehr schnell, deswegen muß hintereinander weg gearbeitet werden. Am besten geht das zu zweit.
  2. Der erste Helfer fängt die Maus raus und setzt sie auf das Knie des zweiten. Es empfielt sich, die Maus während der kurzen Zeit an der Schwanzwurzel zu halten. 10 Sekunden am Schwanz festgehalten zu werden ist für die Maus angenehmer, als eine halbe Stunde im Zimmer gejagt zu werden, weil sie weggesprungen ist.
  3. Der zweite Helfer tropft den Tropfen in den Nacken der Maus. Der erste Helfer läßt die Maus die ganze Zeit nicht los. Wenn man Frontline Spray nimmt, sprüht der eine Helfer dem anderen einen Sprühstoß in die Hand (Einmalhandschuhe tragen!). Das Spray wird auf den Rücken der Maus gerieben (vorsichtig!).
  4. Die Maus wird am Schwanz sofort in eine vorbereitete Transportbox gesetzt, die mit sauberem Zellstoff (Küchenrolle) auslegt ist.
  5. Die nächste Maus wird gefangen und so weiter, bis die ganze Gruppe in der Transportbox sitzt.
  6. Die Mäuse bleiben mind. eine halbe Stunde in der verschlossenen Transportbox. Bitte ausreichend große TB benutzen und solche, die nicht allzu hoch sind, damit gute Belüftung gewährleistet ist. Frontline riecht sehr unangenehm.
  7. Das gesamte Gehege muß gereinigt und desinfiziert werden (zB mit Bactazol einsprühen). Nistmaterial, Streu, Stroh und Heu werden weggeworfen und aus der Wohnung gebracht. Das Inventar muß gereinigt werden. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, daß ein einziges eiertragendes Laus- oder Milbenweibchen ausreicht, die Plage erneut aufleben zu lassen. Lieber einmal alles wirklich gründlich tun, als immer wieder und wieder den Befall nur eindämmen!
  8. Stronghold wirbt mit Depotwirkung. Frontline hat keine Depotwirkung! Die ganze Aktion muß also nach ca. 3 Wochen exakt wiederholt werden, um auch die neu schlüpfende Generation zu vernichten. Das heißt, nach ca. 3 Wochen muß auch das Gehege noch mal komplett desinfiziert werden.
  9. Falls das Inventar eingefroren wird, können den Mäusen währenddessen als Übergangslösung z.B. Kartons als Verstecke angeboten werden. Diese können danach weggeworfen werden.

Von folgenden Präparaten wird abgeraten:

Badezusätze

Baden bedeutet für die Tiere Stress und begünstigt Erkältungen sowie den Ausbruch einer Atemwegserkrankungen.

Biologische Anti-Parasitika

  • Verminex von Petvital
  • Exner Petguard
  • Neem-Spray
  • Teebaumpräparate (enthalten teils nicht näher angegebene Öle, sind nicht zuverlässig wirksam, fellschädigend)

enthalten teils nicht näher angegebene Öle, sind nicht zuverlässig wirksam, teils fellschädigend.

Reinigung

:!: Wichtig: Alle Tiere müssen behandelt werden, auch wenn sie scheinbar nicht befallen sind! Um einen erneuten Befall zu verhindern, müssen das Gehege und alle darin befindlichen Gegenstände gründlich gereinigt oder weggeworfen werden.

Folgende Vorgehensweisen haben sich gut bewährt

Abbrühen

Waschen Sie das Gehege/Einrichtungsgegenstände mit kochendem Essigwasser ab.

Anti-Parasiten Sprays

Sprühen Sie alles mit Bactazol oder Ardap Spray gründlich aus und spülen Sie es nach ca 1-2 Stunden Einwirkzeit wieder gründlich ab um evtl. Vergiftungen zu vermeiden. Die Sprays nur auf trockenen Oberflächen anwenden da sonst die desinfizierende Wirkung nicht gewährleistet ist.

Ausbacken

Auch das Ausbacken im Backrohr ist möglich: 30 min bei 100° sind hier ausreichend. Lassen Sie danach alles gut abkühlen und auslüften! :!: Achtung: Bei zu hohen Temperaturen (>150°C) besteht Brandgefahr

Einfrieren

Bei einer Temperatur von -18°C (Tiefkühltruhe) für 48 (besser: 72) Stunden sollte kein Ungeziefer überleben. Beachten Sie, dass das Gefriergut eine gewisse Zeit braucht, bis es die erforderliche Kerntemperatur aufweist - erst dann „zählen“ die 48 oder besser 72 Stunden. Deshalb lieber einen Tag länger einfrieren als zu kurz.

Vorbeugung

Um einem erneuten Befall vorzubeugen, empfiehlt es sich, alle neu hinzugekauften Gegenstände sowie Heu, Einstreu, Futter und Stroh ebenfalls für mindestens 48 Stunden bei -18 ° einzufrieren.
Alle neu hinzukommenden Tiere sollten präventiv mit einem Tropfen Stronghold behandelt werden.

Zusammengestellt aus Artikeln von Inge Rogalla und vindoatus