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Antibiotika-Resistenzen

Ein nach und nach auch in der Kleintiermedizin zunehmendes Problem ist das vermehrte Auftreten von Resistenzen gegen übliche Antibiotika bei verschiedenen Bakterien.

Was ist eine "Resistenz" überhaupt?

Unter Resistenz im Allgemeinen versteht man die Widerstandskraft eines Organismus gegen äußere Einflüsse. Im Fall der Antibiotika-Resistenzen also die Widerstandskraft der Bakterien gegen das Antibiotikum.

Grundlage für das Entstehen solcher Resistenzen ist der natürliche Mechanismus von Mutation und Selektion: Die durch zufällige Mutationen entstehenden Variationen innerhalb einer Bakterienpopulation verschaffen den Bakterien einen Selektionsvorteil, die sich den herrschenden Umwelteinflüsse am besten angepasst haben.

Der Bezug zur Mäusehaltung

Das bedeutet im Falle unserer Mäuse, dass unter Antibiotikaeinfluss diejenigen Bakterien am längsten überleben, die die größte Widerstandskraft gegen den Wirkstoff aufweisen. Gibt man das Medikament also zu kurz oder hört direkt nach Abklingen der Symptome auf, überleben jedes Mal die hartnäckigsten Bakterien. Aus diesem Grund ist eine abgebrochene, unterdosierte oder zu kurze Gabe von Antibiotika kritisch, da man nach und nach immer resistentere Bakterienpopulationen „heranzüchtet“, gegen die irgendwann kein Antibiotikum mehr hilft.

Für das einzelne Tier an sich haben diese Resistenzen meist gar nicht so dramatische Folgen und lassen sich durch einen Wechsel des Antibiotikums umgehen, aber etwas umfassender betrachtet ergeben sich vorallem durch den Austausch von Plasmiden zwischen den Bakterien große Probleme. Auch Bakterien, die selbst gar keinen Kontakt zu einem bestimmten Antibiotikum hatten, können auf diesem Weg resistent gegen dieses werden. Es entstehen hierbei sogegannte multiresistente Erreger (Phänomen, das häufig in Krankenhäusern auftaucht), die nur sehr schwer zu bekämpfen sind.

Konsequenzen

Wichtig ist das genaue Einhalten der Dosierung und Anwendungsdauer. Das bedeutet, dass die Antibiotikagabe eine Dauer von fünf Tagen nie unterschreiten und auch nach Abklingen der Symptome noch mindestens zwei Tage weiter therapiert werden sollte. Desweiteren ist sicherzustellen, dass die Maus die benötigte Menge auch wirklich aufnimmt.

Sarah Kremeyer 17.05.2006 23:45.