Mausebande Wiki

Trächtigkeit

Die Wahrscheinlichkeit, an eine trächtige Maus zu geraten, ist größer als meist angenommen.
Traurige Beispiele dafür können sein:

  • die Maus wurde im Zoohandel gekauft und ist trächtig, da Böcke und Weibchen nicht nach Geschlechtern getrennt gehalten wurden
  • in der Zoohandlung wurde Ihnen ein Bock/Weibchen unter falscher Geschlechtsangabe verkauft, sodass es zur Deckung ihrer bereits vorhandenen Tiere kommt
  • weibliche Mäuse wurden zu lange beim Vater/Bruder gelassen
  • Tiere in Not aus schlechter Haltung geholt
  • Bock und Weibchen wurden absichtlich zusammen gesetzt

:!: Wer sich für die Trächtigkeit und Jungtieraufzucht interessiert, kann u.U. ein trächtiges Notfalltier vom Tierschutz bekommen oder bei einem Profi-Züchter einmal die Weibchen beobachten. Keinesfalls sollte man als Laie selbst Nachwuchs „produzieren“!

Egal wie man zu einem trächtigen Tier gekommen ist: Die kleine Dame in anderen Umständen braucht nun besondere Beachtung und Aufmerksamkeit.

Besonderes Verhalten

hochschwangere Maus

Die Trächtigkeit dauert bei Farbmäusen ungefähr drei Wochen, kann aber aufgrund von Stress oder Krankheit verkürzt oder verlängert sein; es kann zu Fehl- oder Frühgeburten kommen. Meistens erkennt man die Trächtigkeit ab dem Ende der zweiten Woche:
Die Maus wird in kürzester Zeit vor allem am Bauch umfangreicher und es bildet sich eine Art „Birnenform“ im Körperbau. Weitere Anzeichen sind

  • vermehrtes Fressen
  • Nestbauen
  • längeres Schlafen
  • unruhiges Verhalten
  • Veränderung der Aktivitätszeiten - die Maus ist meist abends oder morgens anzutreffen und schläft am Tag
  • Einige Weibchen werden „zickig“ und attackieren scheinbar grundlos andere Mäuse und den Halter

Besondere Pflege

Liegt die Vermutung nahe, das Tier könnte trächtig sein, so sollte man die Maus auf jeden Fall in Ruhe lassen, d.h. nicht unnötig rausnehmen, ständig suchen oder stören. Setzte man das Tier zu sehr unter Stress, kann es zu einer Früh- oder Fehlgeburt kommen!

Falls man noch einmal sauber machen will bzw. muss, sollte man das zu einem Zeitpunkt tun, zu dem die Maus noch nicht geworfen hat und man sich „sicher“ ist, dass die Geburt nicht unmittelbar bevorsteht. Am besten nur die Streu wechseln und das Inventar so lassen, wie es ist. Die Maus beruhigt sich durch die ihr vertrauten Geruchsspuren schneller wieder, als wenn der gesamte Käfig nicht mehr nach ihr riecht
Nach den Saubermachen viel Heu, Stroh und unbedrucktes Klopapier in den Käfig legen, damit sich die trächtige Maus ein Nest bauen kann.

Besondere Ernährung

Trächtige Mäuse brauchen viel Eiweiß, das sie durch bestimmtes Futter bekommen können. Dieses Eiweißfutter soll verhindern, dass die Mutter nach der Geburt unter Eiweißmangel leidet und ihre Jungen auffrisst.
Dazu zählen:

Insekten wie z.B. Mehlwürmer sind die beste Eiweißquelle und sollten daher bevorzugt verfüttert werden. Als Alternative kommen Joghurt, Quark oder Katzentrockenfutter in Frage. Sahne sollte die letzte Wahl sein (nur, wenn sonst nichts gefressen wird), da sie wenig Eiweiß enthält.
Eiweißfutter dürfen trächtige Mäuse in Maßen genießen, es sollte auch während der Stillzeit noch gegeben werden und erst reduziert werden, wenn die Maus aufhört zu säugen.
Dabei empfiehlt es sich, 1-2 Mehlwürmer oder ein paar Stücke Katzenfutter am Tag zu geben. Von Joghurt, Quark oder Sahne sollte es ein TL sein.
Die Maus muss vorsichtig an dieses Futter gewöhnt werden, zuviel auf einmal kann zu Durchfall führen.
Weiterhin ist bei der Fütterung zu beachten, dass Petersilie wehenfördernd wirkt - darauf sollte also während der Trächtigkeit verzichtet werden, um keine Fehlgeburt zu provozieren.

:!: Generell sollten Futter und Wasser so aufgestellt werden, dass auch die immer umfangreicher werdende Maus problemlos herankommt. Zudem sollte die Mutter gerade in den letzten Tagen der Schwangerschaft in Ruhe gelassen werden, damit sie nicht aus Stress ihren Wurf nach der Geburt auffrisst.

Die Trächtigkeit endet mit der Geburt der Jungen.

Sandra Thees 07.07.2006 15:46.