Mausebande Wiki

Was passiert, wenn die Maus gestorben ist?

Wenn Mäuse sterben, weiß der Halter dies meist durch Beobachten schon im Vorfeld und ist darauf vorbereitet. Vorbestehende Krankheiten oder das Alter des Tieres können dabei Hinweise sein.
Manchmal sterben Tiere jedoch auch völlig unerwartet und man findet sein Tier dann mitten im Gehege tot auf. Die meisten Mäuse laufen unmittelbar vor ihrem Tod noch einige Schritte und bleiben dann tot liegen. Es ist allerdings fraglich, ob sie diese Schritte noch bei vollem Bewusstsein erleben.

Gelegentlich sterben sie aber auch in ihrem Nest, oder werden von ihren Artgenossen verbuddelt, um Geruchsentwicklungen und damit das Anlocken von Fressfeinden zu verhindern. Im letzteren Fall gilt also: Verstorbene Mäuse sind oft nur schwer aufzufinden, weshalb eine vermisste Maus wirklich sehr gründlich im gesamten Gehege und in der Streu gesucht werden muss. In manchen Fällen sind die sterblichen Überreste nur durch gründliches Durchsieben der Streu zu finden.

Die Leichenstarre

Bei der Leichenstarre versteifen sich infolge chemischer Prozesse die Gliedmaßen. Die Starre beginnt bei der Augenmuskulatur und breitet sich über die Gliedmaßen nach und nach auf den gesamten Körper aus. Durch die Autolyse (Selbstauflösung ) der Muskelfasern löst sich die Starre aber nach einigen (ca. 8 - 16) Stunden wieder auf. Dieser Zeitablauf kann von Tier zu Tier unterschiedlich lang andauern, abhängig von der Umgebungstemperatur und von der körperlichen Aktivität des Tieres vor dem Tode. In der Regel aber tritt sie nach wenigen Stunden ein und löst sich innerhalb von 24 Std. wieder auf.

Sind tote Mäuse giftig ?

Kurze Antwort: Nein! Tote Mäuse sind nicht giftig, weder für den Halter noch für andere lebende Mäuse. Der Begriff „Leichengift“ ist im herkömmlichen Sinn ein Ammenmärchen. Im weiteren späten Verwesungsprozess können zwar Toxine durch den Abbau von Eiweißen entstehen, diese sind aber weder durch Kontakt, Berührung oder durch Einatmen gefährlich für Tier und Halter.

Selbst wenn eine kürzlich verstorbene Maus von ihren Artgenossen angeknabbert wird (entweder aus Eiweissmangel der restlichen Tiere oder um das Anlocken von Fressfeinden zu verhindern), ist das nicht gefährlich für die Tiere. Es ist stattdessen vergleichbar mit Fleisch, das man überall beim Metzger kaufen kann – und somit ungiftig.

Erst wenn der Verwesungsprozess soweit fortgeschritten ist, dass Flüssigkeiten nach Aussen gelangen konnten, sollte aus hygienischen Gründen das nähere Umfeld des verstorbenen Tieres gereinigt werden. Eine Desinfektion ist aber nicht zwingend notwendig. Vorsicht ist lediglich bei Tieren mit über den Blutweg übertragbaren Krankheiten geboten .

Der Verwesungs- oder Fäulnisprozess

Stirbt eine Maus, wird nach einigen Stunden die Autolyse, was so viel wie Selbstauflösung bedeutet, beginnen. Durch den Sauerstoffmangel im Inneren der Maus beginnen hier zuerst die Fäulnisprozesse. Ob die Selbstauflösung bereits eingesetzt hat, merkt man daran, dass die verstorbenen Tiere einen schwammig - matschigen Körper, sowie einen leicht grünlichen Hautton überwiegend im Bauchbereich aufweisen. Ist das Innere vollständig aufgelöst, können die Körperflüssigkeiten durch die verschiedenen Körperöffnungen austreten, auch die Haut des Tieres kann aufweichen und die zersetzten Körperflüssigkeiten können austreten .

Durch Einstreu und Nistmaterial werden diese aber gut aufgenommen und es beginnt eine Art Eintrocknung des Gewebes, die Maus wirkt dann mumifiziert.

Weiteres: siehe „Beerdigung“

Die Obduktion

Besteht der Verdacht auf eine ansteckende Krankheit, oder möchte man die Ursache des Versterbens erfahren, sollte man eine Obduktion des Tieres veranlassen. Wo eine solche Obduktion durchgeführt wird, weiß der behandelnde Tierarzt. Es kann hilfreich sein, schon im Vorfeld zu klären, wo und wie eine Maus zur Obduktion abzugeben ist, um im Ernstfall z.B. keine Lagerungsfehler zu begehen.

Bei einer veranlassten Obduktion ist darauf zu achten, dass diese so schnell als möglich geschieht, da bereits bei beginnender Autolyse eine genaue Untersuchung der inneren Organe nur noch erschwert bis kaum mehr möglich ist. Am besten bewahrt man das Tier in einem Plastikbeutel oder in einer ausgedienten Tupperware im Kühlschrank auf.

:!: Das Tier sollte nicht ins Gefrierfach! Durch den Gefrierprozess entstehen Gewebeveränderungen, die eine histologische Untersuchung der Organe in ihrer Aussagekraft abschwächen.

Eine Obduktion kostet ca 20 - 30 Euro. In der Regel wird die Maus direkt zum veterinärmedizinisch - pathologischen Institut gebracht, oder zum Tierarzt, der die Maus dann in das Institut weiterversendet. Der Obduktionsbefund wird dem Tierarzt zugeschickt, das verstorbene Tier erhält man meist nicht mehr zurück, bei einigen privaten veterinärmedizinisch- pathologischen Instituten kann man mit einem geringfügigen Mehrkostenaufschlag eine Rückgabe seines Tieres erbitten. Die Maus wird dann nach der Obduktion wieder verschlossen und gereinigt, so dass von der vorangegangenen Untersuchung nichts mehr zu sehen ist .

Die Beerdigung

Dem Halter verstorbener Mäuse ergeben sich viele Möglichkeiten, sein Tier zu bestatten.

  • Viele Mäusehalter sind dazu übergegangen, ihr Tier in einem ausreichend großen Blumentopf zu bestatten: Man riecht nichts und die Tiere unterliegen einem normalen Verottungsprozess. Dieser Verottungsprozess dauert je nach Witterung, Größe und Standort des Topfes ca 1-2 Jahre, danach wird man nur noch kleine Knöchelchen in der Erde vorfinden.
  • Die Erlaubnis zum Beisetzen kleiner Nagetiere bis zu einer bestimmten Gewichtsklasse auf eigenem Grund und Boden, sprich: dem heimischen Garten, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.
  • Weiterhin besteht natürlich noch die sehr kostenaufwendige Möglichkeit einer Tierbestattung auf einem Tierfriedhof.
  • Wer keinen Wert auf eine Beerdigung seines Tieres legt, kann das Tier auch über den Hausmüll entsorgen. Dies sollte am besten in gut verschlossenen Tüten erfolgen. Tote Tiere gehören nicht in den Biomüll.
  • Als weitere Möglichkeit kann man das verstorbene Tier auch seinem Tierarzt bringen, welcher es dann an eine öffentliche Tierkörperbeseitigungsanstalt weiterreicht.
  • In Österreich gibt es an vielerlei Orten einen Tierkörpersammelcontainer, hier können Tiere bis 35kg kostenfrei entsorgt werden. Der Standort dieses Containers kann bei der jeweiligen Gemeinde erfragt werden.
  • Bestattungen auf öffentlichen Geländen sind allgemein verboten.