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Die Vielzitzenmaus in ihrer Heimat

Afrikanische Vielzitzenmäuse kommen auf dem afrikanischen Kontinent in insgesamt 7 Arten vor, die sich optisch nur wenig voneinander unterscheiden. Das Fell variiert je nach Art und Verbreitungsgebiet von gelben über rötliche und graue bis hin zu braunen Tönen, während die Unterseite der Tiere weiß bis grau erscheint.
In freier Wildbahn bilden die geselligen Nager große Kolonien. Dem sollte man Rechnung tragen, wenn man sich Vielzitzenmäuse als Haustiere holen möchte und gleich mehr als 2 Tiere anschaffen.
In ihrer Heimat spielen Vielzitzenmäuse die Rolle, die bei uns die Hausmäuse spielen. So sind sie Kulturfolger und halten sich gern in der Nähe von Häusern und Siedlungen auf, wie sie von den Vorräten und Abfällen der Menschen profitieren.
Aufgrund dieser Tatsache und angesichts ihrer enormen Vermehrungsfreudigkeit sind Vielzitzenmäuse die bedeutendsten Schadnager in Afrika und werden dort auch rigoros verfolgt. Daß sie hierzulande geliebte Haustiere sein können, ist in ihrer Heimat unvorstellbar, da sie zu starke Nahrungskonkurrenten sind.

Vielzitzenmäuse – Das waren doch die bissigen, oder?

Ja und nein. Vielzitzenmäuse haben einen so schlechten Ruf als aggressive Beißer, dass manche Zoohandlungen sie schon als „Tackermäuse“ ausweisen. Derart verschrien sind sie jedoch zu Unrecht.
Sie wurden und werden aufgrund ihrer hohen Vermehrungsrate und ihres schnellen Wachstums vorwiegend als Futtertiere gehalten und gezüchtet. Die Haltung der Tiere erfüllt dabei nur selten ein wünschenswertes Mindestmaß. Eine annehmbare Gehegegröße und selbst rudimentäres Inventar sind oft Luxus. Die Tiere selbst werden nicht selten nur mit groben Handschuhen oder gar Bratwurstzangen oder ähnlichen Gerätschaften gehandhabt, werden mit ihren Jungen permanent gestört und zudem werden stark aggressive Charaktere nicht aus der Vermehrung genommen.
Da nimmt es nicht Wunder, dass sich derart behandelte Nager, die von Natur aus über ein selbstbewusstes und territoriales Temperament verfügen, zu aggressiven Beißern entwickeln.
Schon der Umgang mit den Tieren macht viel aus. Auch aggressive Ex-Futtertiere werden mit geduldiger Hand und tiergerechter Haltung ruhiger und deutlich weniger aggressiv.

Die meisten Vielzitzenmäuse in Haustierhaltung sind kaum bis mäßig aggressiv. Dies hängt zum einen von ihrer Vorgeschichte ab, zum anderen ist dies auch eine Charakterfrage. So kann der Halter bei den Tieren oft problemlos im Gehege hantieren. Ins Häuschen oder Nest fassen sollte ein Halter jedoch niemals. Dies wird fast immer mit einem schmerzhaften Biß quittiert. Auch direkt unter die Nase sollte man einigen Tieren die Finger nicht halten.
Achtet der Halter jedoch die „Privatsphäre“ der Tiere, beachtet er die Grundregeln des Umgangs mit diesen Nagern und bietet ihnen ein entsprechend großes Gehege, ist die Gefahr, gebissen zu werden, eher gering.

Viezitzenmäuse tragen ihren Ruf als bösartig bissige Mäuse zu Unrecht. Zuzuschreiben ist dies dem unzureichenden Umgang mit den Tieren. Richtig behandelt, können sie interessante und liebenswerte Hausgenossen sein.