Mausebande Wiki

Vergesellschaftung (VG)

:!: Mäuse dürfen niemals „einfach so“ in ein fremdes Revier gesetzt werden!
Eine falsche oder gar fehlende Vergesellschaftung (Integration) kann zu schweren Revierkämpfen mit ernsten Verletzungen, ja sogar zum Tod einer Maus führen!

Wann ist es Zeit für eine Vergesellschaftung?

Wenn eine bestehende Gruppe durch Todesfälle nach und nach „ausdünnt“ oder um Mäusen aus Einzelhaft zu einem artgerechten Gruppenleben zu verhelfen, kann es nötig sein, einander noch unbekannte Tiere zusammen zu setzen.
Auch ist es in seltenen Fällen erforderlich, eine oder mehrere Mäuse aus Krankheitsgründen vorübergehend von der Gruppe zu trennen und danach wieder zu re-integrieren (siehe Quarantäne).
Auch bei Mobbing müssen mitunter Tiere in eine andere Gruppe wechseln, wenn ohne Trennung ein friedliches Zusammenleben nicht möglich ist.

Was ist bei einer Vergesellschaftung zu beachten?

Geruchskontrolle unter Farbmäusen In einer Farbmausgruppe herrscht eine klare Hierarchie. Es gibt innerhalb der Gruppe rangniedere und ranghöhere Tiere.

Farbmäuse sind zudem sehr revierfixierte Tiere, die sich vor allem mit dem Geruchssinn orientieren und ihr angestammtes Revier gegen jeden Eindringling verteidigen. Die einander noch unbekannten Mäuse müssen in der Gruppe erst ihren Platz finden und sich miteinander arrangieren. Sie müssen langsam aneinander gewöhnt (vergesellschaftet) werden.

Jede Vergesellschaftung zielt darauf ab, den Mäusen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit zu vermitteln und so zu einem harmonischen Gruppenleben zu gelangen. A & O für die Mäuse ist dabei der Geruch der anderen Tiere. Wenn die Mäuse im Verlauf der VG einen gemeinsamen Gruppengeruch entwickeln und sich alle Tiere an diesem Geruch erkennen, „gehört“ das Revier (Gehege) allen Mäusen und wird von allen zusammen als neu entstandene Gruppe bewohnt. Kein Tier wird ausgegrenzt und Revierkämpfe erübrigen sich, wenn die Mäuse im Lauf der VG ihre neuen Rangverhältnisse geklärt haben.


Um auch dem unerfahrenen Maushalter eine erfolgreiche Vergesellschaftung zu ermöglichen, werden unter den folgenden Links grundlegende Informationen zu möglichen Gruppenkonstellationen und Vergesellschaftungsmethoden vorgestellt:


Bitte bedenken Sie:

:!: Jede Vergesellschaftung bedeutet für die Tiere extremen Stress, der sogar lebensverkürzend wirken kann. Daher sollten Farbmäuse maximal dreimal in ihrem Leben vergesellschaftet werden.

Jede Farbmaus-Vergesellschaftung sollte gut durchdacht und geplant sein, ansonsten werden weder die Tiere noch der Halter während und nach der VG glücklich. Besonders bei erkrankten oder schwachen Tieren muss unbedingt vor einer VG gut abgewogen werden, ob überhaupt und wenn ja, mit wie vielen Mäusen sie vergesellschaftet werden können. In einigen Fällen ist auch eine kleinere Gruppe sinnvoller als eine Groß-VG mit 10 oder mehr Mäusen.

:!: Die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Vergesellschaftungen sollten mindestens 4-6 Monate betragen.

Solange es mindestens 4 Tiere sind, die sich gut verstehen, ist es völlig unnötig, eine VG mit weiteren Mäusen zu starten, da dies einerseits nur zu enormen Stress führt und andererseits die Anzahl der VGs im Leben der Maus so innerhalb kurzer Zeit „verbraucht“ wird. Außerdem kann es unter Umständen passieren, daß eine intakte 4-er Gruppe durch die Neuankömmlinge zerbricht und sich beim eventuell notwendigen Trennen auch diese Tiere nicht mehr miteinander verstehen.

:!: Ausnahmen von diesen Faustregeln sind bei Einzeltieren gerechtfertigt, welche beispielsweise bei einer gescheiterten VG „übrig“ geblieben sind oder nach einer Quarantäne dringend wieder der Gesellschaft anderer Mäuse bedürfen, außerdem ältere Mäuse, die zwar bereits mehrmals vergesellschaftet wurden, aber nach dem Tod der Partnertiere allein zurück geblieben sind. Wenn es der Gesundheitszustand der „Senioren“ erlaubt, sollten diese möglichst friedliche und ebenfalls ältere Gesellschaft erhalten, denn es ist nicht vertretbar, ein hochsoziales Rudeltier wie eine Maus nur aufgrund des hohen Alters einsam sterben zu lassen.