Mäuse am Schwanz hochheben
Farbmäuse sind kleine, sehr schnelle und gewandte Tiere, die sich einem Einfangversuch schnell widersetzen können. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wie man Mäuse nicht hochheben darf:
Der Mäuseschwanz ist kein praktischer Henkel zum Hochheben des Tieres! Es tut den Tieren weh, wenn man sie am Schwanz hochhebt!
Versuchen Sie stattdessen Folgendes:
- Maus in zwei Hände nehmen wie beim Wasserschöpfen
- Maus in eine leere Haushaltspapierrolle locken und darin hochheben
- Maus sanft in eine Transportbox schieben
- Maus durch Leckerbissen handzahm machen
Wenn man sehr quirlige Mäuse einfangen und hochheben muss (Medikamentengabe, Arztbesuch) und alle bisher genannten Methoden nicht funktionieren, so kann man das Tier möglichst körpernah an der Schwanzwurzel anfassen und sofort die zweite Hand unter die Maus schieben. Auf keinen Fall darf man das Tier sekunden- oder gar minutenlang in der Luft baumeln lassen.
Denn das versetzt sie in Panik und kann zu Verletzungen der Schwanzhaut führen: Sie muss in diesem Moment das gesamte Gewicht der Maus aushalten! Auch kann es zu Bissen beim Halter kommen, wenn die Maus versucht zu fliehen.
Sollte das Tier sich bei einer Einfangaktion irgendwo im Käfig festhalten, so darf niemals am Schwanz gezogen werden um die Maus zum Loslassen zu bewegen - im schlimmsten Fall kann die Schwanzhaut abreißen!
Mäuse gegen ihren Willen aus dem Käfig holen
Einer der Gründe, warum Mäuse keine geeigneten Haustiere für kleine Kinder sind: Die Tiere werden oft nach einer langen Einfangjagd voller Panik gegen ihren Willen aus dem Käfig gehoben, teilweise sogar an ihrem Schwanz, was zu Verletzungen führen kann.
Durch diesen ständigen Zwang und den damit einhergehenden Stress kann sich die Lebenserwartung der Tiere drastisch verringern und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen.
Den Mäusen sollte es immer frei stehen, ob sie aus dem Käfig kommen wollen oder ob sie auf die Hand des Halters möchten.
Eine Maus, die sich auf der Hand des Halters vor Angst und Stress nicht mehr bewegt, ist kein Beweis für „Zahmheit“ oder „Zutraulichkeit“, sondern ein zutiefst verängstiges Tier. Dasselbe gilt für Tiere, die in ihrem Nest im Käfig vom Halter gestreichelt werden und dabei still halten: Sie tun dies aus Angst - selbstbewusste und gesunde Tiere reagieren auf derartige Übergriffe sogar zurecht mit einem schmerzhaften Biss in die den Finger des Halters!
In manchen Fällen muss ein Tier trotzdem gegen seinen Willen aus dem Käfig genommen werden: Eine erforderliche Medikamentengabe oder ein nötiger Gang zum Tierarzt stellen Ausnahmen dar, aber auch hier sollte das Einfangen so behutsam wie möglich durchgeführt werden. Die meisten Medikamente sollten in den Abendstunden verabreicht werden, zur natürlichen Wachzeit der Tiere. Viele Tierärzte bieten mittlerweile auch Sprechstunden bis in den frühen Abend hinein, was ebenfalls dem Rhythmus der Tiere mehr entspricht.
Informationen zum mensch- und tiergerechten Kontakt finden Sie hier, zur notwendigen Gesundheitskontrolle der Tiere hier.